Ihr liebt eure Fellnase sicherlich genauso wie wir unseren Vinni lieben? Deshalb ist es für uns total selbstverständlich das Vinni uns auf all unseren Reisen begleitet. Wenn das für euch genauso wichtig ist seid ihr hier richtig, hier erfahrt ihr was das Reisen mit Hund auf der PanAmerikana von euch und eurer Fellnase abverlangt.
Fangen wir mit den Kosten an, dieser Punkt ist schon in eurer Planung nicht zu vernachlässigen. Das beginnt mit den Impfungen und notwendigen Untersuchungen noch bevor ihr das Land verlaßt. Um dann wirklich starten zu können benötigt eure Fellnase ein eigenes Ticket, am Beispiel der Lufthansa kostet die Mitnahme einer kleinen Fellnase in der Kabine 100€ und eine größere Fellnase im Frachtraum zwischen 170€ bis 340€. Hinzu kommt noch die Transportbox. Während eurer Reise müsst ihr in ganz Mittel- und Südamerika vor jedem Grenzübertritt ein Gesundheitszeugnis, eine Wurmkur und ein Exportzertifikat einholen, dieses Paket kostet je nach Land 20-200$. In einigen Ländern müsst ihr eure Fellnase dann sogar noch offiziell importieren, was wiederum Kosten zwischen 20-50$ verursacht.
Beispielkosten 14 Monate Panamerikana
Flüge inkl. Transportbox: 630€
Impfungen: 125€
Grenzübertritte: 450€
Hotels: 600€
Summe: Ca. 1800€
Petfriendly, in Lokalen. Leider gibt es auch hier eher schlechte News. Viele Restaurants ohne Aussenbereich untersagen das mitführen eurer Fellnase, es gibt aber auch ausnahmen. Am einfachsten findet ihr diese Ausnahmen auf google Maps wenn ihr nach Petfriendly Restaurant sucht, oder einfach fragt. Wir haben eigentlich in jedem Ort ein Lokal gefunden welches Petfriendly war.
Nationalparks, kommen wir nun zu dem für uns schwerwiegendsten Punkt. Mitnahme euer Fellnase in Nationalparks . Leider hat der Hund in den meisten Ländern entlang der PanAmericana einen recht geringen Stellenwert. Das fängt schon in den USA an, wo ihr eure Fellnase zwar mit in die Nationalparks nehmen dürft, aber nur auf sehr ausgewählten Wegen wandern könnt. In manchen Parks sind Hunde auf den Wegen komplett verboten. Dies steigert sich dann bis zu einem kompletten Hundeverbot in Nationalparks in Mittel- und Südamerika. Hier müsst ihr dann für euch entscheiden ob ihr getrennt oder zusammen den Park erkundet. Einige Parks, wie der Cotopaxi NP in Ecuador, bieten Hundesitting für die Dauer eures Besuchs an, was es euch zumindest erlaubt den Park zu besuchen. Erwischt man euch mit eurer Fellnase drohen teilweise recht saftige Strafen. Mehr zu den Nationalparks in den USA erfahrt ihr hier.
Hotels, manchmal werdet ihr nicht drum herum kommen Hotels oder Air BNB zu nutzen, besonders um die Zeit der Verschiffung zu überbrücken. Aufgrund von Verzögerungen und Verspätungen verbrachten wir knapp 6 Wochen in Hotels. Viele der Hotel verlangten einen Aufschlag für Vinni, diese variierten von 10$ pro Aufenthalt bis zu 36$ pro Nacht.. Zudem nimmt die Anzahl der Hotels die Hunde akzeptieren nach Süden hin ab. Eine gute Adresse sind die Holiday Inn Express Hotels, diese akzeptieren meist Hunde und die Gebühren sind recht niedrig. Weitere Empfehlungen erhaltet ihr hier.
Streunende Hunde, sind in ganz Mittel- und Südamerika ein Thema. In der Regel sind sie harmlos, wenn ihr aber mit Fellnase reist, habt ihr immer wieder Kontakt mit Streunern. Dies ist in mehrfacher hinsicht problematisch. Zum einen können sie aggressiv auf die Verletzung ihres Territoriums reagieren, zum anderen übertragen sie ggf. Parasiten und Krankheiten. Entlang der Reise ist Tollwut ein ständiger Begleiter, wenn auch die USA, Canada, Mexico, Argentinien und Chile nicht als Tollwut Risikogebiet gelten, kann es immer zu Ansteckungen kommen. Hierbei ist dann nicht eure Fellnase sondern Ihr gefährdet, eine Tollwutinfektion kann trotz Impfung tödlich enden, ohne Impfung endet sie immer tödlich.
Hundefutter ist auf der gesamten Route recht gut, die großen Marken wie Pedigree und Purina sind eigentlich überall vertreten, die Preise variieren von 50ct/100g bis zu 3€/100g. Trockenfutter gibt es günstig überall und Fleisch ist meist auch recht günstig, damit könnt ihr eurer Fellnase auch immer mal wieder eine Abwechslung anbieten.
Auslauf und Spaziergänge, sind in einigen Ländern nicht ohne weiteres entspannt möglich. In Mexiko zum Beispiel gibt es ausserhalb der Ortschaften kaum Möglichkeiten für eine sichere Gassirunde. Das liegt zum einen daran das es keine ausgeprägte Wanderkultur mit angelegten Wegen dort gibt und zum anderen das die meisten mexikanischen Hunde ausserhalb der Städte allein Gassi gehen. Ähnlich sieht es in den Ländern Mittel- und Südamerikas aus. Zwar gibt es dort viel „Leerraum“ diese lädt oft aber nicht zum Gassi gehen ein, da verschmutzt, genutzt oder eingezäunt. In Kolumbien z.B. gibt es einige schöne Wanderwege an touristisch erschlossenen Gebieten, an allen anderen Stellen, habt ihr nur die Wahl zwischen Dorf, Strasse und Dschungel…
Temperaturen, sind ein wirklich wichtiges Thema, besonders wenn ihr, wie wir, keine Klimaanlage habt die auch ohne den Fahrzeugmotor funktioniert. Wenn ihr, wie wir mit dem Sommer Reist, also im April in Halifax startet und dann Richtung Süden fahrt werdet ihr einen andauernden Sommer genießen können. Das bedeutet für uns das wir immer getrennt einkaufen und Spaziergänge am Tage entweder sehr kurz oder nur im Schatten stattfinden. Wir haben Vinni eine Kühlmatte gekauft und ihn teilweise mit feuchten Tüchern unter dem Bauch gekühlt. Den Höhepunkt erreichten die Temperaturen im Death Valley mit 48 Grad C, wodurch wir das Auto mit Vinni nicht verlassen konnten. In Mompos Kolumbien hatten wir die heisseste Nacht mit knapp 40 Grad C, wir haben dort sogar den Motor für die Klimaanlage angeschmissen.
Höhe, auch dies ist gerade in den Anden ein Thema. Hunde reagieren ähnlich wie Menschen mit Kopfschmerzen und Mattheit auf den geringeren Sauerstoffanteil der Luft. Vinni war anfangs etwas gestresster. Um ihn nicht zu überfordern sind wir langsam aufgestiegen, er dankt es uns damit das er sich rasch daran gewöhnt und nach einigen Tagen keine anzeichnen von Stress mehr zeigt.
Grenzübergänge, diese kosten nicht nur Geld sondern auch Nerven und Zeit. Hier sind jeweils 1-3 Tage einzuplanen um alle Dokumente einzuholen. Zudem muss die Wurmkur mindestens 24h vor Grenzübertritt verabreicht werden. Am schnellsten klappt es in Kolumbien am längsten dauert es in Bolivien. Mehr dazu findet ihr bei den einzelnen Ländern und hier in der Übersicht.