Unterwegs Kochen und Backen

Platz ist in der kleinsten Hütte und so handhaben wir das Thema Kochen und Backen in und um unseren Defender auch. 

Sarah beim Schnippeln

Schön ist es natürlich, wenn es die Wetterlage zulässt und man neben dem Kochen auch noch die Natur genießen kann. Das macht natürlich auch bei nicht so warmen Temperaturen Spaß- es kommt auf die richtige Kleidung an. Da kann man schon mal dick eingepackt das Omelett oder die Gemüsepfanne mit Handschuhen in der Pfanne wenden und das ganze bei traumhaften Blick und frischer Luft. Solange es nicht in Strömen regnet, ist das Projekt Außen- Küche, bei uns jedenfalls, nicht ernsthaft gefährdet. Trotzdem müssen wir manchmal auch auf die Räumlichkeiten unseres Defenders zurückgreifen und dann kann es auf knappen 3m2 auch mal ziemlich  chaotisch zugehen. 

Wichtig ist aber nicht, das man viel Kram dabei hat. Sondern, das man seinen Kram optimal nutzt. Und, ganz wichtig- überhaupt benutzt. Wir haben uns mittlerweile so optimiert, das wir verschiedene Dinge für verschiedene Zwecke nutzen. Da kann man auch mal auf ein Sieb verzichten. Zum Abgießen einfach den Deckel des Topfes ganz eng am Topfrand halten, so das man nur eine ganz kleine Öffnung hat. Dauert halt länger, funktioniert aber auch gut. Ein Toaster ist ebenso unsinnig, man kann Brot auch prima im Topf anrösten. Unseren Toaster haben wir schon vor 12 Jahren rausgeschmissen- der frisst einfach nur Platz. Klar, wenn man komfortabler Speisen möchte, fehlt einem dann schon was. Aber für uns steht das Reisen im Vordergrund und es ist auch mal schön, strukturierter und optimierter, mit seinem zur Verfügung stehenden Platz, zu Haushalten. Es macht das Leben leichter, wenn man aufs Salatbesteck verzichtet- zwei Löffel tun es übrigens auch mal. 

Was ich zum Kochen brauche? Klar, eine gute Pfanne. Ein paar Töpfe (3-4) in verschiedenen Größen. Meinen Gaskocher, der läuft mit Butangas- ich habe allerdings nur eine Flamme. Ein mehr Gänge Menü ist eher schwierig, man kann da aber auch gut optimieren. Einfach das Gericht, welches am längsten dauert und am meisten Wärme speichert ( Gemüse, Nudelsossen) zuerst kochen und dann gut abdecken. Dann das, was schnell geht wie z.B. Nudeln. 

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Küchenutensilien

Ein Schneidebrett ist immer dabei, ein kleiner Soßenlöffel, den ich als Suppenkelle nutze und eine Mini- Reibe. Zum Abdecken verzichte ich weitestgehend auf Folien und Plastik. Da benutze ich gerne Bienenwachs- Tücher und ich habe zwei Abdeckhauben. Die sind abwaschbar und man kann sie prima  klein knüllen, so passen sie in jede Ecke. Für mich absolut unverzichtbar sind meine Opinel- Messer. Da haben wir so einige und auch in verschiedenen Größen und Funktionen. Das Kindermesser ist übrigens prima zum Stullen schmieren und man kann da auch noch super ein Marmeladen- oder Nutella- Glas mit auskratzen.

Da ich aber am allerliebsten Backe, brauche ich natürlich auch ein bisschen Back- Kram. Dafür hat Kai mir eine eigene Kiste an Board freigemacht. Eigentlich braut es da auch nicht viel. Ich habe einen Schneebesen im Mini- Format und ein chinesisches Nudelholz (die sind ziemlich klein und nicht in dem Format, welches wir in Deutschland kennen). Ansonsten chinesische Ess- Stäbchen, ( zum Teig- checken) die benutzen wir aber sowieso ganz viel zum Essen. Eine Falt- Schüssel ist für mich ein Muss. Die ist zum Ansetzen der Teige, dient aber auch als Essens- Behältnis. man kann darin aber auch ganz gut den kleinen Abwasch erledigen.

Zum Aufbewahren von Resten habe ich natürlich ein paar Glas- Behältnisse dabei. Man kann, so wie wir, unterwegs aber auch das ein oder andere Glas sammeln, die gehen auch ganz gut. 

Mein absolutes Lieblings- Gerät ist natürlich, der beliebte Omnia- ohne den geht nichts. Dem genialen Teil haben wir es zu verdanken, das wir auch unterwegs nicht auf leckeres Brot verzichten müssen. Egal, ob Brot, Brötchen, Kuchen, Haferkekse, Aufläufe oder Ofen- Gemüse- das Teil ist ein wahres Wunder. Ich möchte auch nie mehr ohne ihn 😉 . Unsere Koch- und Backutensilien stellen wir euch in einem anderen Beitrag zusammen.

Beschädigte Arbeitsplatte
Geschädigte Oberfläche

Unfälle gibts bei meinen Back- und Koch- Aktionen natürlich auch mal. Mein erstes Brot im Omnia brutzelte ganze 2 Stunden !!! auf der Flamme rum. Der Kocher war dabei so erhitzt, das er glatt die Oberfläche meiner Mini-Küche im Defender geschrotet hat. Am Ende des Back- Vergnügens stellten wir mit Entsetzen fest, das sich die Acryl- Platte bei der enormen Hitze gelöst hatte und jetzt eine mega Wölbung hat. Das Abstellen von Gegenständen war bei einer Steigung und Gefälle von gefühlten 20% nicht mehr drin. Eine neue Platte musste also her und zwar pronto. Das Leben auf Reisen wird ja sonst auch langweilig und so gab es dann eine neue Holzplatte. Die sieht nicht nur schick aus, die hält auch der Hitze des Herds stand.

Pizzateig zwischen Auto und Hecke

Wichtig ist, das man sich von der Vorstellung löst, alles immer perfekt machen zu wollen- das macht das Leben unterwegs einfacher. Denn man hat auch nicht immer die perfekte Location zum Kochen parat. Da muss man mal über seinen Schatten springen. Und Teig kneten im Auto bei einer Innen- Temperatur von 35 Grad ist auch kein Spass. Da stellt man sich auch mal raus und schnappt sich eine Box auf der man dann kneten und ausrollen kann. Positiver Effekt auf Parkplätzen- man kommt gleich ins Gespräch mir Interessierten und Neugierigen- das macht doch das Reisen aus. Und überhaupt, wer sagt, das man immer an einem wunderschönen See stehen muss, damit das essen schmeckt. Der Ort der Zubereitung spielt da keine Rolle- ich backe auch Kekse draussen auf einem Wal- Mart Parkplatz, wenn es die Situation erfordert. Dann backt man halt mal 5 mehr zum teilen. Alles eine Sache der Einstellung- es geht alles! 

Ich liebe es neue Rezepte zu kreieren und einfach drauf los zu probieren. Backen ist und bleibt meine grosse Leidenschaft. Mittlerweile habe ich auch das Kochen für mich entdeckt. So viel wie auf unserer Reise habe ich zuhause nie gekocht. 😉 

Vielleicht hat mich das Zubereiten von leckeren Dingen auf kleinsten Raum ja auch verändert. Ich glaube, wenn man so lange unterwegs ist und alles etwas entspannter nimmt, dann kann man überall tolle Leckereien zaubern. Wichtig ist, das man sich nicht den Spaß nehmen lässt! 

Und auch wenn man nicht immer den gewohnten Komfort und die Annehmlichkeiten hat, man muss für sich den richtigen Weg finden. 

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